Leichtathletik: Kalski überraschend Deutscher Jugendmeister – 3 emotionale Medaillen in Dortmund

Dortmund, 25.02.2024

Sie sollten der emotionale Höhepunkt einer für den SC Berlin überaus erfolgreichen Hallensaison werden – die Deutschen Jugendhallenmeisterschaften U20 in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle. Und sie wurden es auch.

Schon am Samstag sollte es für das neunköpfige SCB-Team um die Trainer Hansi Stephan, Max Schnicke und Christopher Druck in nur 30min einen Doppelschlag geben, wie ihn so wohl die wenigsten erwartet hatten. Mit 8,14s war Hürdensprinter Lukas Kalski als Fünftschnellster mit guten Finalchancen nach Dortmund gereist, wenn auch der Kampf um die Medaillen doch noch ein Stück weg schien. Bereits im Halbfinale steigerte Lukas seine Bestzeit dann aber deutlich auf 8,00s und fand sich mit der zweitbesten Zeit plötzlich im Kreis der Medaillenanwärter wieder. Favorit Timon Dethloff (Cologne Athletics) allerdings schien mit seiner Zeit dem Rest des Feldes enteilt. Doch der 60m-Hürdensprint hat eigene Gesetze, kleinste Fehler werden bestraft. Und so konnte Lukas im Finale nicht nur die Fehler der Konkurrenz nutzen, sondern mit einem brillanten Lauf auch seine Bestzeit erneut auf 7,96s steigern und sich den Deutschen Meistertitel der U20 sichern. “Es fühlt sich unglaublich an. Ich habe gar nicht damit gerechnet. Ich wusste schon vorher, dass es bei den Deutschen schneller geht, weil die Läufe zuvor nie gut waren. Aber so schnell – unglaublich”, sagte der Schützling von Christopher Druck im Anschluss im Interview für leichtathletik.de.
Viel Zeit den Erfolg zu feiern gab es unterdessen nicht, denn schon 30 Minuten später stand das nächste große Finale mit SCB-Beteiligung an, wenn auch unter anderen Vorzeichen. Als Drittschnellste U20 60m-Sprinterin war Philina Schwartz bereits nach Dortmund gereist. Im Gepäck hatte sie eine überzeugende Saison in der sie Zeiten auf konstant hohem Niveau abliefern konnte – zuletzt auch bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Frauen. Entsprechend groß waren sicherlich die Hoffnungen auf eine Medaille bei Philina und ihrem Trainer Max Schnicke. Akribisch hatten sich die beiden in den Wochen zuvor vorbereitet. In einem hochklassigen 60m-Finale, das Philina souverän erreichte, war nach engem Zieleinlauf nicht sofort klar, ob es für die Medaille gereicht hatte. Nach bangen Sekunden, leuchtete Philinas Name dann an Rang drei auf und die Bronzemedaille konnte ausgelassen gefeiert werden.

Auch am Sonntag sollte es dann Grund zum Feiern geben. Noch standen drei weitere Finals für das SCB-Team an. 800m-Läufer Joshua Hoffmann hatte bereits am Samstag den Finaleinzug souverän abgehakt, die 4x200m-Staffel um den Deutschen Jugendmeister Lukas Kalski sollte in das Geschehen eingreifen und Sprinter Justin Rennert hatte im Halbfinale am Sonntagmorgen überzeugt und das Finalticket gebucht. In 21,97s blieb er dabei erstmals knapp unter der 22-Sekunden-Marke. Im Finale standen für den Schützling von Max Schnicke die Zeichen noch einmal auf Attacke. Mit einem beherzten Rennen steigerte sich Justin erneut deutlich auf starke 21,68s und erfüllte auch sich den Traum von einer DM-Medaille. In der Vergangenheit war er häufig von Verletzungsphasen geplagt aus denen er sich herauskämpfen musste.
Nicht ganz optimal lief es in der 4x200m-Staffel. Zwar konnte sich das Quartett aus DM-Debütant Lewis Härtl, Lukas Kalski, Daniel Brause und Karl Schnick um gut eine halbe Sekunde auf 01:31,22min steigern und damit einen guten 6. Platz herauslaufen. Aber einige taktische Fehler verhinderten eine noch bessere Leistung für das junge Team an dem auch zwei U18-Athleten beteiligt waren. Über 800m erreicht Joshua Hoffmann im Finale den 8. Platz. Zwar haderte Joshua etwas mit seiner Leistung, da er in 01:57,54min nicht ganz an seine Vorleistungen anknüpfen konnte, hat aber einmal mehr bewiesen, dass er zu den Top 800m-Läufern des Landes gehört!
Insgesamt waren es die erfolgreichsten Deutschen Jugendhallenmeisterschaften für den SC Berlin seit langer Zeit. Das SCB-Team holte dabei alleine 3 der 5 Berliner Medaillen und war damit der mit Abstand erfolgreichste Berliner Verein.