LEICHTATHLETIK: SHELTON QUINZE IM SILBER-GLÜCK

Am Ende konnte er es im Ziel wohl selbst kaum glauben. Nur einen Moment zuvor gelang Shelton Quinze (U18) bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2020 eine kleine Sensation. Als achtbester Hürdensprinter der Saison angereist, kürte Shelton sich zum Deutschen Vizemeister. Dabei überzeugte er schon im Halbfinale mit einer Steigerung seiner persönlichen Bestzeit um über zwei Zehntelsekunden. Das bedeutete den sicheren Einzug in das Finale der besten Acht. Dort hatten ihn allerdings wohl die wenigsten auf der Rechnung. Einzig Trainer Christopher Druck und Shelton selbst kannten seine starken Trainingsleistungen und hatten sich intern ausgerechnet, in den Kampf um die Medaillen eingreifen zu können, wenn alles optimal liefe. Nach dem souveränen Finaleinzug schien die Tür dazu nun einen Spalt weit geöffnet und alles möglich.
Und tatsächlich pulverisierte Shelton im wohl bisherigen Lauf seines Lebens seinen eigenen Hausrekord noch einmal gewaltig. In 13,94s blieb er nicht nur erstmalig unter der 14-Sekunden-Marke, sondern auch unter der bisherigen deutschen Jahresbestleistung. In jedem normalen Jahr hätte dies zudem die Qualifikation für internationale Nachwuchsmeisterschaften der U18 bedeutet. Am Ende stand für Shelton eine außergewöhnliche Steigerung von über einer halben Sekunde zu Buche. Einzig  Konkurrent Aaron Giurgian (ASC Darmstadt) war in 13,74s noch ein Stück schneller und sicherte sich vor Shelton die Goldmedaille. So zeigte sich Shelton als wahrer Meisterschaftsläufer - und das bei seinen ersten nationalen Titelkämpfen.

Drei Teilnehmer - drei Finals

Insgesamt war es die Krönung eines starken Auftrittes unseres SCB-Trios in Heilbronn. Alle drei Athleten schafften es in die Finals und damit in die nationalen Top 8. So erreichte Sprinter Tobias Meyhöfer (U20) das 200m-Finale und blieb dort als Siebter mit neuem Hausrekord in 21,97s erstmalig unter 22 Sekunden. Ein versöhnlicher Abschluss dieser Meisterschaften, wollte es doch über seine Lieblingsstrecke - die 100m - tagszuvor nicht so klappen wie erhofft.
Auch Weitspringer Julian Molkenthin erkämpfte sich einen Platz unter den besten Acht Deutschlands. Und dafür waren Nerven wie Drahtseile notwendig. Denn nach zwei Runden standen zwei ungültige Versuche zu Buche und das Vorkampf-Aus drohte. Dementsprechend hohen Puls bescherte Julian auch Trainer Christopher Druck und Vizemeister Shelton, der auf der Tribüne zuschaute, bevor er mit 6,84m im dritten Versuch nach einigem Zittern das Finale sicher hatte. Leider gelang ihm die dann erhoffte Steigerung nicht mehr, sodass es in einem engen Feld bei Platz 8 blieb.

cd