DEUTSCHE JUGENDMEISTERSCHAFTEN 2017: ZWEI VIERTE PLÄTZE IN ULM

Dei Deutschen Jugendmeisterschaften im Ulmer Donaustadion bildeten am vergangenen Wochenende den würdigen Höhepunkt der Sommersaison für alle Nachwuchsathleten der Altersklassen U18 und U20. Mit von der Partie war auch eine kleines Team des SC Berlin.

Viertschnellstes U18-Sprint-Quartett Deutschlands

Aussichtsreichster Wettbewerb für die Sprinter und Springer war, betrachtet man die Ausgangslage, die 4x100m-Staffel der männlichen Jugend U18. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Schlussläufer Djamal Bohm reiste das einst drittschnellste Team zwar geschwächt nach Ulm. Aber auch in der Besetzung mit U16-Athlet Ole Kabitschke immer noch mit der sechstschnellsten Zeit. Eine Top-8-Platzierung erschien also dennoch als realistisches Ziel.
Die Aufgabe Finaleinzug löste das Quartett um Julian Schröder, Dario Stephan, Daniel Eibenstein und Youngster Ole Kabitschke dann im Vorlauf mehr als souverän. Nach drei starken und sicheren Wechseln und einer läuferisch überzeugenden Leistung zog das SCB-Team als Vorlaufsieger und Drittschnelster direkt ins Finale ein. Und erreichte dabei in 42,95s fast seine Saisonbestzeit - gelaufen in der ursprünglichen Besetzung.
Dem SCB-Quartett gelang im Finale in 43,05s ein ähnlich starker Lauf wie zuvor. Allerdings hatten die Favoriten der LG Stadtwerke München als viertschnellste der Vorläufe noch gepokert und steigerten sich im Finale bei ihrem Titelgewinn erheblich. So konnte Schlussläufer Ole bei seiner ersten DM-Teilnahme vor vollbesetzter Tribüne den vierten Platz vor den herannahenden Konkurrenten verteidigen. Für das im Schnitt sehr junge SCB-Team eine herausragende Platzierung und das Maximum des realistisch Möglichen - auch wenn im ersten Moment beim ein oder anderen ein kleiner Hauch von Enttäuschung aufkam. Mit dem vierten Platz bei den DJM U18 sowie dem norddeutschen Meistertitel des jüngeren Quartetts in der U16 haben sich die Staffelbemühungen in dieser Saison ausgezahlt und machen viel Hoffnung auf ein noch aussichtsreicheres Jahr 2018.

Hürdensprinter Schröder kommt ins Straucheln

Unterschiedlicher waren da die Aussichten für die Einzelstarter des SC Berlin. Den Anfang machte am Freitag Geherin Zoe Schubert im 3000m Bahngehen der U18. Mit der drittschnellsten Meldeleistung angereist, konnte sie ihre Vorleistung dieses Mal nicht ganz erreichen und erkämpfte sich am Ende in 17:51,89min den vierten Platz.
Für U18-Hürdensprinter Julian Schröder wäre der Finaleinzug schon ein herausragendes Ergebnis gewesen. Der Dritte der Deutschen Meisterschaften U16 des Vorjahres gehört dem jüngeren U18-Jahrgang an und musste sich starker älterer Konkurrenz stellen. In 14,42s steigerte er als Vorlauf-Zweiter gleich seine persönliche Bestzeit und zog souverän als sechstschnellster in die Zwischenrunde ein. Ein Finalplatz schien plötzlich im Bereich des Möglichen. Und tatsächlich führte Julian seinen Zwischenlauf sogar bis zur dritten Hürde an und war auf dem Weg zu einer herausragenden Zeit. Bis er eine Hürde stark touchierte und ins massiv Straucheln kam. Zwar konnte er den Lauf noch fortsetzen, kam aber aus dem Tritt und touchierte noch weitere Hürden. Dass er trotzdem nach 14,54s, also seiner Bestzeit bis vor den DJM, im Ziel an kam, deutet an auf welchem Weg er sich befand. So beendete Julian seinen ersten U18-Auftritt am Ende als Zehnter und verpasste den Endlauf knapp. Eine Platzierung mit der er im Vorfeld sicher zufrieden gewesen wäre - bevor sich andeutete wozu er fähig ist.
Am Samstag stellte sich Julian nach dem langen Programm des Vortages dennoch noch einmal der Konkurrenz im 100m-Sprint. Etwas müde beendete er seinen Lauf, der aber nur Zugabe war, nach 11,45s. Nicht nur Zugabe war der Einzelwettbewerb hingegen für Dario. Nach etwas verhaltenem Start im Vorlauf erreichte er mit einer Zeit von 11,24s die Zwischenrunde. Dort machte er seine Sache besser und steigerte seine Leistung noch ein mal auf 11,20s. Am Ende insgesamt ein guter Platz 17 und zwei gute Zeiten für den 28. der Meldeliste. Für das Finale wäre dann schon eine Zeit deutlich jenseits der 11,10s notwendig gewesen.
Zwei Plätze weiter hinten, auf Rang 19, beendete Weitspringer Daniel seine DM-Premiere in einer Einzeldisziplin. Als Norddeutscher U20-Vizemeister hatte er zwei Wochen zuvor im allerletzten Sprung mit 6,85m seine Qualifikation doch noch perfekt gemacht. Im Donaustadion sollte es vor großer Kulisse noch nicht zu ähnlich großen Weiten reichen. Mit 6,60m blieb es für ihn in diesem Jahr noch bei drei Sprüngen und der Teilnahme am Vorkampf.