SECHSTAGERENNEN

Das Berliner Sechstagerennen 2014 ist Geschichte. Für die teilnehmenden Sportler der Abteilung Radsport des SC Berlin, war es nach 3,5 Monaten reinen Trainingsbetriebes, eine willkommene Herausforderung, um sich im Wettkampf messen zu können.

Das Gesamtergebnis über alle Altersklassen hinweg war überragend.

Gleich im Omnium der Altersklasse U17, welches an den ersten drei Tagen stattfand, konnte unser Karlo Brüser, trotz Knieproblemen, überzeugen. Beim Punktefahren fuhr Karlo, genau wie beim Ausscheidungsfahren, jeweils auf den dritten Platz. Am letzten Tag gelang ihm im Ausscheidungsfahren der Sieg. Beeindruckend war Karlos Rennübersicht, seine unheimliche Kraft, gepaart mit einem unbändigen Kampfgeist. Unser Sportler belohnte sich mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung und gewann auch die Wertung "Bester Berliner". Karlo ist ein gutes Beispiel dafür, was alles möglich ist, wenn die Trainingseinstellung stimmt. Auch hier ist der junge Mann ein Vorbild. Seine Mannschaftskameraden bewegten sich auch gut im Feld, wobei sich Pepe Kunert hervortat, weil er Führungsarbeit für unseren Spitzenmann des Öfteren übernahm. Siegreich im Gesamtklassement war ein Sportler aus Dänemark.

In der Altersklasse U15 legte Fabian Dreier, besonders am zweiten Tag, ein furioses Rennen hin. Er setzte die Strategie seines Trainers Daniel Klose voll um und hängte sich ans Hinterrad des körperlich überlegenen Calvin Dyk vom Spandauer RV. So gelang ihm, durch diese Fahrweise mit Auge, ein beachtlicher 2. Platz. Schon unglaublich, was der Junge aus seinem Körper raus holen kann und was für ein Kämpferherz in ihm schlägt. In der Gesamtwertung fuhr "Fabi" auf den fünften Platz. Wir werden noch viel Freude mit diesem pfiffigen

Burschen haben.

Im Rennen der U13 gelang uns sogar ein Sieg. Florian Bondzau überzeugte wieder einmal mit seiner kämpferischen Fahrweise, wobei er sich immer wieder bei den einzelnen Sprintwertungen gegen starke Gegner durchsetzen musste. Auch unsere anderen Sportler in dieser Altersklasse gaben ihr Bestes. Taktisch gibt es hier sicher noch Reserven, vor allem beim kraftsparenden Windschattenfahren. Unserem jüngsten Teilnehmer Bela Wawro (geb.2003), der zum ersten Mal die Sixdays als Renner erlebte, war die Motivation und Aufregung anzusehen. Hier im Velodrom, vor all den Zuschauern dabei zu sein, ist für so einen kleinen Kerl einfach überwältigend. Die Sixdays live als Renner zu erleben, sollte vor allem für unsere noch jungen Rennfahrer ein erstrebenswertes Ziel sein.

Höhepunkt eines jedes Sechstagerennens im Nachwuchsbereich ist das Madisonrennen der Junioren. Unser SC Berlin hat drei Zweiermannschaften an den Start geschickt. In diesem Rennen über drei Tage gibt es unter den Augen des Bundestrainers Taudte das erste Kräftemessen der besten Junioren Deutschlands. Im Starterfeld waren allein 10 Deutsche Meister sowie der amtierende Weltmeister im Scratch Manuel Porzner und der Vizeweltmeister im Omnium Marc Jurczyk. Beides Sportler aus dem Süden unseres Landes. Die bekanntlich starken Cottbuser waren ebenfalls mit drei Teams am Start. Alles was Rang und Namen hat war in Berlin vor Ort.

Unserem Spitzenteam mit unserem Deutschen Meister im Punktefahren Julian Witt und dem vierten der deutschen Meisterschaft im Madison Til Schuster, gelang eine mitreißende überzeugende Vorstellung. Als einzigem Team gelang ihnen an allen drei Tagen der Sprung aufs Treppchen. In der Gesamtwertung fanden die Jungs sich dann auf dem dritten Platz wieder. Also vier Blumensträuße, die dann auf der jeweiligen Ehrenrunde ins Publikum geworfen werden konnten. Schon im vergangenen Jahr boten beide, wenn auch etwas überraschend, eine sehr gute Leistung an. Allerdings harmonierte in diesem Jahr das Team deutlich besser. Auch mussten zwischenzeitlich nicht mehr so große Löcher zugefahren werden. Julians unheimlich kraftvolle Fahrweise, wurde durch Tils sehr gutes Auge ergänzt. Am zweiten Tag brachten sie die amtierenden Deutschen Meister an den Rand einer Niederlage. Vor der letzten Wertung noch führend, wurde Til dann doch noch von Marc Jurczyk übersprintet. Einen Tag später beim Abschlusssprint des dritten Tages, gelang unserem Team eine Meisterleistung. Rund vier Runden vor Schluss übernahm Til die Führung im Feld und zog seinen Partner 1,5 Runden vorm Zielspurt zum perfekten Zeitpunkt rein ins Getümmel. Julian zog diesen Sprint, mit allem was er hat, bis zum Ende voll durch. Mit diesem Zielsprint gelang der Wertungssieg, somit Platz drei in der Tageswertung und auch in der Gesamtwertung wurde es der dritte Platz. Wer dabei gewesen ist, war von der Fahrweise unserer Renner sicher beeindruckt. Dazu kam, dass unsere Sponsoren Wolfgang Bauer und Ehefrau, Carsten Kupsch (Rad Kreuz) und Mark A. Krüger vor Ort live das Ende des Rennens miterleben konnten. Eine bessere Inszenierung konnte es nicht geben. Dazu nahmen Herr Bauer und Herr Kupsch auch die Siegerehrung vor. Was kaum einer wusste, es hat nicht viel gefehlt und das Team Witt/Schuster wäre am letzten Tag gar nicht an den Start gegangen. Beim Aufwärmen gab es einen bedauerlichen Sturz, bei dem ein Bahnrad dem Sportler Schuster ins Kreuz flog. Dadurch war ein kraftvolles Abziehen beim Wechsel erst mal nicht mehr möglich. Die Trainer redeten in ihrer bekannt einnehmenden Art mit den Verletzten und siehe da, manchmal gibt es halt Rennwunder.

Zu überzeugen wussten besonders im Punktefahren Malte Jürß und Yannik Stehlin. Auch wenn es nicht bis nach vorn reichte, stimmte bei Beiden die Einstellung. Beide Sportler haben große Qualitäten, die wir in diesem Jahr vor allem in den Bundesligastraßenrennen erleben werden.

Im Rennen der Profis haben Theo Reinhardt und Maximilian Beyer eine super Leistung angeboten. Theo wurde mit Robert Bartko (Robert ist auch Mitglied beim SC Berlin) Dritter und danach hat Robert dann auch seinen Rücktritt bekanntgegeben. Wirklich beeindruckend war Theos emotionale Reaktion auf den Abschied.

Wir sind sehr froh, dass der Trainerwechsel von Hans Scheibner zu Michael Bräunig sehr gut geglückt ist. Unsere Sportler sind toppfit und neue Gedanken/Ideen die ein Trainerwechsel mit sich bringt, werden motiviert aufgenommen und auch umgesetzt. Beide Trainerpersönlichkeiten harmonieren perfekt. Auch die Arbeit des neuen Trainers Daniel Klose in der U15 zeigt erste Früchte, wie besonders bei Fabian Dreier zu erkennen ist.

In der vergangenen Woche hat der Berliner Radsportverband, unter neuer Führung, zur Ehrung der Berliner Meister und Medaillengewinner bei DM, EM und WM gerufen. Unser Verein war auch hier zahlreich vertreten. Der jüngste Ausgezeichnete von uns war Enno Rohde (geb.2004), als Berliner Meister im Crosslauf. Der “älteste“ Sportler war Theo Reinhardt, als WM Bronzemedaillengewinner im Madison der Elite.

Unser Aushängeschild in diesem Jahr wird die Juniorenbundesligamannschaft des SC Berlin sein. Neben diversen Bundesligarennen werden wir eine Polenrundfahrt bestreiten und haben auch die Zusage für die Niedersachsenrundfahrt erhalten. Für dieses Rennen mussten wir uns bewerben, da es ein Rennen der höchsten Kategorie, mit internationaler Beteiligung ist. Wir haben den Zuschlag neben vier weiteren Bundesligateams erhalten. Wir freuen uns auf diese Herausforderung Ende Juli.

Für unsere Jugend/Juniorensportler geht es nun für zwei Wochen ins Trainingslager nach Mallorca. Auch das ist eine große Herausforderung für Sportler und Trainer. Hier wird der letzte Schliff für die Rennsaison geholt.